Lagom zu Besuch beim Nachbarn
Es lohnt sich wirklich auch einmal ein wenig über den Tellerrand zu schauen. Keine Frage Schweden wird für mich immer Urlaubs- und Sehnsuchtsland Nummer eins bleiben, aber es gibt da schon einiges, das das Nachbarland Norwegen zu bieten hat.
Wir sind die letzten zwei Tage in Nordnorwegen gewesen. Wie ihr euch vielleicht erinnern könnt, hat meine große Liebe zu Schweden, ja vor fast 30 Jahren auf einer Reise ans Nordkap begonnen. Und genau dahin, hat es uns gestern wieder verschlagen – ans nördlichste Ende Europas.

Beinahe 4.000 km haben wir in den letzten 7 Tagen zurückgelegt. Wir sind über Deutschland nach Dänemark, über die Öresundbrücke nach Schweden und dort auf der E4 quer durchs Land an die Ostküste gefahren, durch Stockholm hinauf an die „Höga Kusten“ und weiter über Umeå, Piteå und Luleå bis nach Pajala, wo wir dann über die Grenze nach Finnland gefahren sind. Nach ein paar hundert Kilometern entlang der finnischen Grenze sind wir nach Norwegen gekommen und dort dann über Kautokeino nach Karasjok und entlang der Küste weiter bis ans Nordkap.
Bei unserer ersten Reise 1989 gab es den fast 7 km langen Nordkaptunnel, der unter dem Meer auf die Insel Magerøya führt, noch nicht. Damals fuhren zwischen Festland und Insel noch Autofähren. Die Fahrt durch diesen Tunnel, der erst bergab und ab der Hälfte wieder bergauf verläuft, war schon sehr beeindruckend. Aber ganz ehrlich, beeindruckend ist in Norwegen so einiges. Nicht nur die Landschaft bietet extreme Kontraste, auch das Wetter hat so einiges an Extremen zu bieten.

Sturmböen, Graupelschauer, blauer Himmel, dichte Wolken, Schneeschauer und noch mehr Sturm – wir haben auf unserer Fahrt ans Nordkap von allem etwas abbekommen. Ich habe großen Respekt vor den Naturgewalten in dieser kargen und schroffen Landschaft und gleichzeitig fasziniert sie mich. Vor allem aber habe ich Respekt vor den Menschen, die in dieser Region ihrem ganz normalen Alltag nachgehen


Der Nordkap und das große Info- und Besucherzentrum sind natürlich das touristische Highlight dieser Gegend. Bussweise werden die Touristen dorthin gekarrt um mehr oder weniger kitschige Souveniere zu ergattern und sich vor dem großen Eisenglobus fotografieren zu lassen. Aber man erfährt auch einiges über die Geschichte des Nordkaps und ein kurzer Film auf Panoramaleinwand vermittelt einen Eindruck davon welche extremen Wetterverhältnisse auf der Insel zu den unterschiedlichen Jahreszeiten herrschen.

Es war durchaus die lange Anfahrt wert, auch wenn wir aufgrund des extremen Wetters keine Mitternachtssonne hatten, aber die hatten wir ja schließlich schon vor 30 Jahren.
Jetzt geht es auf jeden Fall wieder zurück nach Schweden. Wir planen von Karesuando aus auf dem Inlandsvägen Richtung Süden zu fahren. Es gibt also in Kürze wieder schwedisches Lebensgefühl hier am Blog!
Ha det bra, Conny
Beeindruckender Reisebericht! Ich hatte beim Lesen fast das Gefühl, als wäre ich selbst dabei gewesen! Freue mich schon auf die nächste Etappe und wünsche euch weiterhin eine gute Fahrt mit vielen tollen Eindrücken😍
Beeindruckend, in der Tag! So weit nördlich, hui!
Weiterhin noch schönen Urlaub, liebe Conny!
Liebe Grüße
Hilda
LIebe Conny, auch diese Bilder sind einfach ja…fast unwirklich schön.
In Zeiten wie diesen, wo wir täglich Bilder sehen, von einer Welt, die leidet…da tun solche Bilder doppelt gut.
Es gibt sie ..die fast unwirkliche Schönheit der Natur. Für mich ist es hier wohl ein wenig zu rau…ich mag das Liebliche lieber, aber es ist wunderschön.
Bis bald Barbara