Warum Schweden?

Ihr habt ja keine Ahnung, wie oft ich das gefragt werden, wenn ich erzähle wohin wir „schon wieder“ in den Urlaub fahren.

Dabei ist es für mich eigentlich das Normalste der Welt, meinen Urlaub in Schweden zu verbringen. Im Gegenteil. Ein Jahr ohne Scshweden ist für mich gar nicht vorstellbar.

Und nein, ich kennen noch lange nicht jeden Winkel dieses wunderbaren Landes.

Es gibt ein paar ganz besondere Plätze zu denen es mich immer wieder hinzieht, aber es gibt auch immer noch Ort an denen ich noch nie war und die ich dann mit Begeisterung für mich entdecke. Manchmal ist es ein verträumter Fischerort an der Küste, manchmal ein gemütliches Café oder einfach nur ein schmaler Waldweg von dem ich oft gar nicht weiß wo er hinführt.

Aber zurück zur Frage: Warum Schweden?

Lasst es mich euch erklären. Aber seid gewarnt, wenn ich über Schweden einmal ins Schwärmen komme….

Es ist die Vorfreude, die mich überkommt, sobald der Termin für den Urlaub langsam näher rückt.

Es ist das Kribbeln das ich im Bauch spüre, wenn ich an Deck der Fähre stehe und das schwedische Festland langsam näherkommen sehe.

Es ist der stille Platz am Ufer eines Sees, an dem ich schweigend sitze und merke, wie unwichtig so manche Alltagssorge ist.

Es ist die Freundlichkeit der Menschen, egal ob an der Supermarktkassa, im Kaffeehaus oder an der Campingplatzrezeption.

Es sind die ochsenblutroten Häuser, die so harmonisch in die Landschaft passen.

Es ist die Größe des Landes, im Verhältnis zu seiner Einwohnerzahl.

Es ist der einsame Pfad durch den Wald, der nicht selten an seinem Ende einen wunderschönen See als Überraschung bereithält.

Es ist der Traum davon, vielleicht einmal selber eine kleine rote Hütte an einem solchen See zu besitzen.

Und es ist die Wehmut die ich verspüre, wenn ich an Deck der Fähre stehe und das schwedische Festland langsam am Horizont verschwindet.

Vor mehr als 28 Jahren, im Juli 1989, hat es mich das erste Mal nach Skandinavien verschlagen. Es war die erste große Reise meines Lebens. Ich hatte meine Schulausbildung abgeschlossen und wollte gemeinsam mit meinem damaligem Freund und heutigem Lebensmensch fünf Wochen mit dem Wohnmobil einfach nur weg.

Ich träumte von Sonne, Strand und warmen Abenden am Meer irgendwo im Süden. Mir war es egal ob Italien, Spanien oder Griechenland.

Mein Freund aber hatte andere Pläne! In einem Reisemagazin hatte er von Skandinavien gelesen, von weitem Land, endlosen Schotterstraßen, der letzten Wildnis Europas, vom Jedermannsrecht und einer Sonne, die für ein paar Wochen im Jahr nicht untergeht.

Meine Gegenargumente waren: „zu kalt“, „zu viele Mücken“, „zu teuer“. Nun, ihr ahnt es schon – er hat gewonnen. Und dafür bin ich ihm bis heute dankbar!

Damals reisten wir durch Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland bis ans Nordkap. Und zweifelsohne hat jedes dieser Länder seinen Reiz und eine atemberaubende Natur.

Unser Herz jedoch hatten wir nach wenigen Tagen schon hoffnungslos an Schweden verloren.

Ich hoffe ich konnte euch mit diesem Post für ein paar Minuten in mein Schweden entführen und ihr könnt euch jetzt vorstellen, was Schweden für mich bedeutet.

Warum ich schwedisch koche und backe, die schwedische Sprache gelernt habe, den schwedischen Einrichtungsstil liebe und warum ich in einem kleinen roten Holzhäuschen wohne, an dessen Fassade stets eine Schwedenflagge weht.

Ich hoffe ihr bleibt dabei und lasst euch auch beim nächsten Mal wieder von mir nach Schweden entführen.

Bis dahin, ha det bra!

Conny